Organische Mineralstoffe
Der Begriff „organisch“ bedeutet im weitesten Sinne: Kohlenstoffwasserstoffverbindungen. Dazu zählen beispielsweise Alkohol, Essig, Zucker, Zitronensäure, Vitamine, u.v.a. Auch Haut und Haare bestehen aus so genannten Kohlen-wasserstoffverbindungen, eben organischen Verbindungen. Und die wichtigsten Moleküle des Lebens wie Aminosäuren, Proteine, Kohlenhydrate und die DNA sind organisch.
Unter einem "organischen Mineralstoff" versteht man ein Mineralsalz, das aus einem Mineral wie Calcium oder Magnesium und einem „organischen“ Baustein besteht. Solche organischen Bausteine können aus Pflanzen stammen oder kann auch ein Bestandteil im Stoffwechselzyklus von Lebewesen sein. Beispiele sind hier Calciumcitrat: das ist das Calciumsalz der Zitronensäure (→ siehe Calciumcitrat) oder auch Magnesiumfumarat, das Salz der Fumarsäure (→ siehe Magnesiumfumarat).
Das Calcium und Magnesium selbst stammen ganz ursprünglich aus natürlichen Quellen (Calcium und Magnesiumhaltige Erze/ Mineralien), die entsprechend so aufgearbeitet/ gereinigt wurden, dass sie als Rohstoff für die organischen Salze in Lebensmittelqualität eingesetzt werden können.
Organische Mineralsalze gelten als wesentlich besser verwertbar als anorganische MIneralsalze. Damit Mineralsalze überhaupt über die Darmwand aufgenommen werden können, müssen die MIneralstoffe voher in einer für den Körper leicht zu knackenden Verbindung im Darm vorliegen. Da der Darm ein alkalisches Mileu hat, können anorganischen Salze wie Carbonate, Oxide oder einige Phosphate aufgrund desd pH-Wertes sehr schlecht geknackt werden, wehalb sie unverwertet ausgeschieden werden können.
Carbonate, Oxide und einige Phosphate können nur im sauren Milieu (z.B. Magen) gespalten werden. Folglich kann theoretisch alles, was im Magen nicht aufgespalten wird, im Darm nicht mehr verwertet werden. Zudem kommt erschwerend hinzu, dass aus der Nahrung auch nicht 100% der zur Verfügung stehenden Nähstoffe und Mineralien aufgenommen werden können, auch wenn es sich um leicht verwertbare Stoffe handelt. Das hat die Natur so eingerichtet, um in fülligen Zeiten eine massive Überversorgung des Körpers zu verhindern.
Das gilt insbesondere auch für Mineralstoffe, die aus diesen Gründen idealerweise regelmäßig über den Tag verteilt aufgenommen werden sollten. Die Praxis sieht anders aus, denn insbesondere das Mineralfutter wird nur einmal, im Höchstfall 2x verabreicht. Leckschalen sind da nur ein Kompromiss, denn schmeckt es den Pferden zu gut, fressen sie zu viel. In Offenstallanlagen können beispielweise durch Futterautomaten die Zusatz-/Mineralfutter in geeigneter Form über den Tag verteilt verfüttert werden. Dadurch kann die Aufnahme prozentual gesehen deutlich erhöht werden, wodurch die gesamte Einsatzmenge verringert werden kann. Am Ende gehts dem Pferd UND dem eigenen Geldbeutel besser.